Wenn du zwischen Verlagssuche vs. Selfpublishing stehst, fühlt sich das manchmal an wie die Wahl zwischen Taxi und eigenem Auto. Beides bringt dich ans Ziel, aber der Weg dorthin könnte kaum unterschiedlicher sein. Dieser Artikel zeigt dir mit Herz, Humor und Erfahrung, welcher Weg zu deinem Buch und deinem Leben passt.

Wenn du gerade über Verlagssuche vs. Selfpublishing nachdenkst, bist du wahrscheinlich an einem Punkt, an dem dein Manuskript nicht mehr nur eine Idee ist, sondern etwas, das nach draußen will. Vielleicht liegt es neben dir auf dem Tisch, vielleicht ruft es innerlich nach einem Publikum, vielleicht spürst du sogar ein kleines Kribbeln, wenn du daran denkst, dass jemand deine Zeilen liest.
Es ist dieser Moment, in dem du dich fragst, wie dein Buch seinen Weg in die Welt finden soll. Ganz klassisch über einen Verlag oder über Selfpublishing, selbst bestimmt und mit ein bisschen Abenteuergefühl. Beide Wege führen zu deinem Ziel, doch sie könnten unterschiedlicher kaum sein.
Die Verlagssuche fühlt sich oft an wie ein Marathon mit einem schicken Schild um den Hals: „Hallo, ich bin talentiert, gebt mir eine Chance.“ Du reichst Exposés ein, wartest, hoffst, mal mit Schmetterlingen im Bauch, mal mit einem Schluck Kaffee, der nach Nervosität schmeckt. Selfpublishing dagegen setzt auf Freiheit, Mut und ein bisschen Unternehmergeist. Du bestimmst den Kurs, du bist dein eigener Kapitän, und manchmal auch der, der zwischendurch das Deck schrubbt. Genau hier beginnt die Reise, die wir uns jetzt gemeinsam anschauen.
Wie fühlt sich ein Verlag wirklich an?
Ein Verlag ist wie ein gut organisiertes Zuhause. Jemand baut dir das Fundament, jemand richtet dir ein Zimmer ein und jemand hängt Blumen an die Fensterscheiben. Lektorat, Coverdesign, Buchhandelsplatzierung – all das bekommst du, wenn du genommen wirst. Das ist der schöne Teil. Der schwierigere Teil ist: Die meisten Türen öffnen sich nicht auf das erste Klopfen. Verlage bekommen jeden Monat hunderte Einsendungen, und die Auswahl ist hart. Ablehnungen sind keine Seltenheit, sondern die Regel. Wenn du einen Verlag findest, dann ist das ein „Wir glauben an dich“, und das fühlt sich natürlich fantastisch an. Dafür gibst du aber auch etwas ab: Rechte, Zeit, Entscheidungskraft und einen guten Teil deiner Einnahmen.
Und wie fühlt sich Selfpublishing an?
Selfpublishing ist wie ein eigenes kleines Unternehmen, das mit deinem Buch beginnt. Du entscheidest das Cover, du bestimmst den Preis, du wählst aus, wo du veröffentlichst, und du baust dir Schritt für Schritt dein eigenes Publikum auf. Du trittst damit in die Rolle eines Autors, der mehr als nur schreibt. Du bist Gestalter, Entscheider, manchmal Marketer und manchmal der, der nachts noch die letzten Fehler im Manuskript sucht. Aber die Freiheit ist groß. Deine Ideen werden nicht verwässert, deine Grenzen setzt du selbst, und deine Einnahmen sind nicht der kleinste Teil des Kuchens, sondern endlich mal ein wirklich anständiges Stück.
Der Schönste Satz, der im Selfpublishing immer wieder fällt, ist dieser innere Dialog: „Ich darf entscheiden, wie mein Buch in der Welt steht.“ Und das ist ein Gefühl, das trägt, wenn du bereit bist, ein bisschen Arbeit und Herzblut hineinzulegen. Du wirst deinen Weg gegangen sein, aufrecht, mit deinem Herzen als Kompass und deiner Haltung als Stärke.
Welche Variante passt zu welchem Menschen?
Wenn du gerne ein starkes Team im Rücken hast, wenn du dich lieber auf das Schreiben konzentrieren willst und der organisatorische Teil dich kaum begeistert, dann kann ein Verlag das richtige Zuhause für dich sein. Es bedeutet zwar warten, Kompromisse akzeptieren und einen gewissen Verlust an Kontrolle, aber dafür bekommst du Unterstützung, Expertise und ein Netzwerk, das dir Türen öffnet.
Wenn du jedoch gerne entscheidest, aktiv gestaltest und eine Mischung aus Autor und kreativer Unternehmerrolle magst, dann wirst du dich im Selfpublishing zuhause fühlen. Du wirst erleben, wie motivierend es sein kann, wenn du die Fäden in der Hand hältst und sie nach deinem Tempo spannst. Du bestimmst, wie dein Buch aussieht, du legst fest, wie du mit deinen Lesern interagierst, und du hast die Freiheit, dein Projekt so zu entwickeln, wie es wirklich zu dir passt.
Wie sieht es finanziell aus?
Ganz ehrlich: Selfpublishing lohnt sich finanziell sehr oft mehr, besonders langfristig. Ein Verlag zahlt selten mehr als zehn Prozent vom Nettoverkaufspreis. Im Selfpublishing liegst du je nach Plattform bei 50 bis 70 Prozent. Das bedeutet nicht, dass du über Nacht reich wirst, aber es bedeutet, dass sich deine Arbeit fairer anfühlt. Natürlich musst du im Selfpublishing ein bisschen investieren, sei es in ein gutes Lektorat oder ein gelungenes Cover, aber das, was am Ende übrig bleibt, gehört dir. Und das fühlt sich richtig gut an.
Wie schnell kommst du voran?
Der Weg zum Verlag dauert gerne Monate, manchmal Jahre. Ein Selfpublishing-Buch kann in wenigen Tagen veröffentlicht werden, wenn du soweit bist. Das ist ideal, wenn du aktuelles Wissen veröffentlichen willst oder einfach keine Lust auf das lange Warten hast. Manche Autoren brauchen die Ruhe und den Prozess einer Verlagssuche, andere wollen lieber loslegen, bevor die Idee sich wieder leise in den Hintergrund verkrümelt.
Und was empfiehlt das Leben selbst?
Manchmal zeigt dir dein Bauch das, was dein Kopf noch nicht aussprechen möchte. Es gibt Autoren, die ihre Bücher über den klassischen Weg veröffentlichen müssen, weil es sich für sie richtig anfühlt. Und es gibt jene, die im Selfpublishing plötzlich aufblühen, weil sie es lieben, ihre Vision vom ersten Buchstaben bis zur Veröffentlichung selbst in den Händen zu halten. Beide Wege sind richtig. Beide Wege können großartig sein. Und beide Wege führen dich zu Lesern, die vielleicht genau auf deine Geschichte gewartet haben.
Wenn du mich fragst, ob Verlagssuche vs. Selfpublishing ein Entweder-oder ist, dann sage ich dir: Es ist eher ein „Welcher Weg macht dich glücklicher?“. Manchmal ist der richtige Weg der, der dich heute mehr inspiriert. Und morgen darfst du eine neue Entscheidung treffen, wenn du möchtest. Bücher sind schließlich lebendige Begleiter, und Wege verändern sich.




